tomatenblüte

Richtig dankbar….



bin ich der lieben Mel und Zorra für diesen Event.
Zum einen, weil der Mohn eine Würdigung erfährt, zum anderen weil ich damit auch meiner Mama ein kleines Denkmal setzen kann.


Meine Mutter stammt aus dem Sudetenland. Sie hat alle diesen wunderbaren Süßspeisen, die man auch aus der österreichischen Küche kennt, gekocht.
Kreativ vermischt  mit französischer Küche ( in Lyon hat sie viele Jahre als Köchin gearbeitet) und nicht zuletzt natürlich mit der schwäbischen Küche.
Alles was aus ihrer Küche kam war köstlich.
Ich kann mich an unendlich viele Speisen erinnern, doch nichts ist mir so präsent wie ihre „Mehlspeisenküche“.
Fast jeden Tag kamen diese süßen Haupspeisen auf den Tisch, meistens mit einer würzigen Suppe vorneweg. Fleisch…war wirklich dem Wochenende vorbehalten.
Gemocht hab‘ ich fast alles, doch wenn sie ihre Mohnquetsche an den Tisch geschraubt hat, ja dann….gab es Buchteln oder Mohnnudeln, Mohnstrudel, Mohnquarkkuchen….und bei mir…. gibt es heute ihre Mohn-Powidl-Buchteln.
Aus dem Kopf rekonstruiert…nichts, aber auch gar nichts hat sie schriftlich festgehalten.
Schon deshalb freu‘ ich mich auf ganz viele Rezepte die bei diesem Event zusammenkommen werden.

Mohn-Powidl-Buchteln

400g    Mehl
1/2      Päckchen Trockenhefe
70g     Zucker
1 Prise Salz
1         Eigelb
100g    Butter
200g    Milch
Abrieb einer Zitrone

plus 125ml Sahne zum Angießen für später

Füllung

200ml    Milch
50g        Zucker
200g      Mohn, gemahlen
2            große Esslöffel Plaumenmus.  Meines ist selbstgemacht und ohne Zucker. Wenn ihr gekauftes verwendet evtl. die Zuckermenge reduzieren.
1 Schuss Rum
Abrieb einer Zitrone

Teig:
Mehl, Zucker, Hefe, Salz vermischen.
Milch erwärmen und die Butter in der Milch schmelzen lassen.
Milch zu den trockenen Zutaten schütten und mit dem Knethaken (Kochlöffel reicht auch) vermischen.
Kurz kneten und eine Stunde gehen lassen.

Füllung:
Milch mit Zucker aufkochen.
Mohn einlaufen lassen, kurz aufkochen, Platte ausschalten und die Masse quellen lassen.
Mus, Rum und Zitronenabrieb zugeben.

Den Teig in zwölf Stücke teilen.
Jedes Stück flach drücken und großzügig mit einem Löffel Mohn füllen.
Die Kugeln in eine gefettete Auflaufform setzen (oder mit Backpapier ausgelegt).
Backofen auf 180° aufheizen
Wenn der Backofen heiß ist die 125ml Sahne angießen
25-30 Minuten backen.

Durch die angegossene Sahne sind die Buchteln unten ganz weich und saftig und oben ein bisschen knusprig. Also unten Dampfnudeln und oben Buchteln…sogenannte „Duchteln“.

…..und sie schmecken so gut….

Dieser Beitrag wurde am Juli 29, 2012 um 9:31 am veröffentlicht. Er wurde unter Kochbuch, süß abgelegt und ist mit , , , , getaggt. Lesezeichen hinzufügen für Permanentlink. Folge allen Kommentaren hier mit dem RSS-Feed für diesen Beitrag.

38 Gedanken zu „Richtig dankbar….

  1. Mir läuft nur schon beim Anblick das Wasser im Munde zusammen! Danke für diesen schönen Beitrag.

  2. aaahh, Buchteln – ich liebe Buchteln. Und noch dazu mit Powidl und Mohn gefüllt. Die Idee mit dem Schlagobers drunter gießen ist mir neu, das probier ich das nächste Mal aus!

  3. So was gab es bei uns leider nie, als ich Kind war. Meine Mutter war mehr für Pikantes als für süsse Mehlspeisen zu haben. Die Mutter meiner Schulfreundin war ein bisschen mollig und die hat oft solche warmen, weichen Sachen auf den Tisch gebracht. Ich fand es dort in der Küche immer seeeeehr gemütlich.

  4. traumhaftes foto… und traumhaftes sonntagssüß!
    danke für das rezept!

    bei mir gibt´s heute nochmal die quarknockerl…
    muss dich wg. DEM rezept aber wohl noch anklingeln…

    🙂

    lg nancy

  5. welch schöner Beitrag ! Nun wissen wir, wo Du das Kochgen her hast.

  6. wunderschöne Bilder mit einem grandiosen Beitrag, da wäre mein Teller auch leer gewesen 🙂
    liebe Grüße Gaby

  7. Wunderschoen geschrieben und fotografiert!
    Bei uns gab es auch viele Mehlspeisen als Hauptgericht, meist mit Gemuesesuppe davor, mit allem, was unser Garten so bot.
    Als Kind konnte ich 3 bis 4 so Buchteln verdruecken, oder ein halbes Blech Topfenstrudel.
    Heute tut es mir leid, dass meine Kapazitaet fuer Suesses nur mehr fuer ein bis maximal 2 Stueck Mehlspeis reicht. deine sehen aber so gut aus, dass es vielleicht doch 3 Stueck wuerden!

    • Liebe Eline,
      es hat schon seinen Grund warum ich bei Euch „Österreicherinnen“ so gerne zu Besuch bin. Schon allein die Sprache…Powidl, Obers, Topfen…
      Ich schaff‘ übrigens nur eine..früher waren das deutlich mehr 🙂

  8. Ich sag Rohrnudeln zu Deinen Buchteln und bin BEGEISTERT!!!!

  9. Schön. Einfach nur schön. Und vielleicht noch lecker 🙂

  10. Mmmhmmm, ein Traum!

    Und dann noch mit so schönen Erinnerungen. Toll.

  11. Genauso müssen die echten Mehlspeisen sein. Herrlich. Und der Mohn, der leider in der letzten Zeit ein echtes Schattendasein fristet – völlig zu unrecht, gehört für mich einfach dazu.

  12. Vielleicht probier ich das doch einmal 😉 schaut wirklich sehr verführerisch aus!

  13. Okay, das muss ich jetzt aber wirklich ganz bald essen!!!!

  14. I Luv your Mum 😉 Ohne sie keine Tomatenblüte!

  15. Bin schon lange auf der Suche nach einem „gscheiten“ Rezept für Buchteln, da ich das von meinem sehr gelungenen Versuch nicht aufgehoben habe! (Klatsch an die Stirn)- und dies wird es wohl werden- es steht extra noch ein Glas hausgemachtes Zwetschgenmus für dieses Ereignis im Vorratskämmerchen. Also, vielen Dank für die „Duchteln“ (die bei uns im Schwabenland auch als Rohr- und nicht als Dampfnudeln durchgehen würden)
    Ninive

  16. Und heute kamen sie schon auf den Tisch, die Buchteln. Hab ein wenig variiert mit den Zutaten, weniger Mohn, mehr Zwetschge, und schlecke mir grade die Finger. Auch wenn sie ein bißchen „kätschig“ geworden sind, der Teig hätte wohl eine längere Geh-Zeit verdient gehabt aber mein Hunger war zu groß.
    Das Rezept wandert auf jeden Fall in die „ständige Sammlung“- Danke!

  17. Pingback: Kimchi + Tomatenblüte | missboulette

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